Nachdem ich im Verlauf des Jahres 2017 die meisten Psychopharmaka absetzen durfte, traf mich irgendwann die Hoffnungslosigkeit meines Lebens wie ein Dampfhammer. Von den mir wichtigen Beziehungen blieb nur ein grosser Scherbenhaufen übrig und in meinem Beruf kam ich keinen Schritt weiter. So zu leben, war für mich keine Perspektive und lebensunwert!
Klar, ich hatte zwar eine obercoole und nicht alltägliche Arbeit, aber Überstunden zu machen lohnte sich nicht, da der Mehrverdienst sofort wieder an meiner Sozialhilfe angerechnet wurde und ich auf dem immer gleichen Einkommen sitzen blieb. Auch meine Arbeit so gut, wie es halt ging, zu machen und Einsatz zu zeigen, lohnte sich nicht. Ich hatte mich bei meinem Arbeitgeber auf alles beworben, auf was ich mich bewerben konnte und das Ergebnis war niederschmetternd. Als Stundenlöhner, Nichthandwerker und Nichtfeuerwehrmann hatte ich für nichts eine Chance. Denn jede Stunde, die ich dann zusätzlich hätte arbeiten können, hätte ja auch zusätzlich Geld gekostet. Wie ich es auch anstellte und drehte, schlussendlich konnte und durfte ich mein Einkommen nicht verbessern.
Als dann noch eine Frühpensionierung mit ins Spiel gebracht wurde, sah ich beim besten Willen keinen Ausweg mehr aus meiner Einbahnstrasse, die auf dem Abstellgleiss enden würde.
Etwa im März 2018 wurde ich dann trotzt allem ein wenig zu übermütig und spielte mit dem Gedanken, meine Anstellung zu künden und noch einmal ganz von vorne anzufangen. Die Konsequenzen, die ich wegen eines solchen Schrittes hätte tragen müssen und die mir von den verschiedenen Ämtern präsentiert wurden, wären aber viel zu gross und nicht zu stemmen gewesen und so blieb es bei einem ganz kurzfristigen, saublöden Gedanken.
Keine der Strategien, die ich zusammen mit meinem Psychiatrie-Spitex-Coach immer wieder von Neuem und in einer nie enden wollenden Endlosschlaufe durchkaute, hätte kurzfristig zu einer markanten Verbesserung meiner Lebensumstände geführt. Am Schluss blieb immer nur die finale Strategie übrig …